Ohrenfeindt’s „Auf die Fresse ist umsonst“-Märztour Part 2 von 4, startete in Augsburg im Spectrum. Eine sichere Bank für die Band, denn obwohl sie dort schon immer donnerstags rocken, ist die Bude immer gut besucht. Schon zig Mal haben sie im Spectrum gespielt (ich selbst war dort bisher aber nur 2 Mal mit am Start) und nachdem sie letztes Jahr dort pausiert haben, war es auch diesmal wieder ordentlich voll. Ne Vorband gab ’s auch, nennen sich Radio Haze. Die habe ich mir aber zu Gunsten der Freundtschafdten, so gut wie gar nicht angeguckt und deswegen gibt’s hier dann auch nicht mehr, als die Verlinkung dazu (bei Interesse bitte folgen).
Die ganzen sehr schicken „spiegel-reflexten“ Bilder kommen diesmal von Rossi (so nah wäre ich mit meiner Digicam bei der Größe der Augsburger Bühne auch nie an Andi rangekommen), der mich auch dankenswerter Weise, jedes Mal bei sich beherbergt, wenn die Rock ‚n‘ Roll Maschine im Spectrum hochfährt. Das tat sie auch diesmal wieder wie gewohnt von 0 auf 110% in Nullkommanix. Intro an, ruff uff die Bühne, Intro durch und druff!, druff!!, druff!!! Schluss mit Kasperletheater aus der örtlichen Puppenliste!!!! Chris der Rock ’n‘ Roll-Trainführer und seine Einheizer brachten ordentlich Druck auf den Kessel. Nix mit Lummer-, sondern Drummerland! 
Die ersten 4 Bretter, eng gepackt, in einem Schlag direkt auf die Fresse und fett in die Ohren. 
JAWOLL, so konnte das weitergehen, wobei im Spectrum ja eh auch immer viele Leute vom „Fach“ sind, also Überzeugungstäter und eher weniger „Gelegenheits-Besucher“, da wird das dann auch schon genauso erwartet. Wenn ich mich recht erinnere, hält das Augsburger Publikum auch immer noch den Dezibel-Rekord für ein OF-Publikum, den Chris früher mal regelmäßig mit seinem imaginären Lautstärkemessgerät ermittelte 😉 . Und auch diesmal war wieder nicht nur die Band laut, sondern ebenso der 5. Mann. Schön abgegangen, mit geschrien und gefeiert ….Augsburg eben! Aber die Bayern sind ja generell ein sehr OF affines Völkchen, obwohl sie am weitesten von St. Pauli entfernt leben.
So lief sie gut an die Rock ‚n‘ Roll Show und ebenso weiter, den Fluchtwagenfahrer lieben sie quer durch die Republik und auch im Spectrum wurde er tatkräftig unterstützt. Dann kam die Sexgöttin, es blieb aber doch nur Kalter Kaffe und wo Chris gerade noch vom prokrastinieren sang, kam dann plötzlich heraus, dass evtl. die Wartung der Technik auch etwas verschoben wurde. Zumindest war dann plötzlich der komplette Strom weg. 
Wie ich später erfuhr, wohl auch der Haustechniker schon und so verrichtete die OF-Crew im Hintergrund hektische Arbeit um den „Ursprung des Roggenrohl“ wieder ran zu schaffen.
Tja, was macht man da? Gut wenn alle noch was zu trinken haben, also PROST zusammen und erst mal die Hände in den Schoß legen!
Aber nicht mit OF und noch weniger in der Besetzung, auf der Bühne hat Thorsten nicht lange gefackelt, direkt seine Akustik-Klampfe hinter der Bühne rausgeholt, sich bei Andi aufs Podest vorm Schlagzeug hingesetzt (das hat er bei Die Happy gelernt, die brauchen dafür aber keinen Stromausfall 😉 ) und es dauerte nicht lange, da gesellte sich Chris ebenfalls mit seinem Akustik 6-Saiter zu ihm.
Andi benötigte noch kurz zum auspacken, kam dann aber noch mit seinem Trömmelchen dazu (während unteranderem auch Peter eifrig auf der Suche nach dem Strom war). Ein Lagerfeuer hätte noch gut in die Szenerie gepasst, dem standen dann aber leider wohl die brandschutzrechtlichen Bestimmungen im Wege 😦 . (die beiden nächsten Bilder sind leider nur von meiner Ersatzkamera, die schlechte Qualität ist nicht Rossi schuld)
Und trotz 1. Reihe (nun gut, ganz außen) war es kaum zu verstehen, dass sie da „Ein allerletztes Mal“ darboten. Zumal ganz hinten bekam man eben nix davon mit und dort wurde dann viel gelabbert, was das Verstehen auch vorne wiederrum nicht unbedingt erleichtert hat. I.w. war der Song dann auch durch aber immer noch kein Strom auf den Leitungen. Oh Shit! Langsam bekam ich Sorge, dass das Konzert nun komplett zu Ende ist, weil gar nix mehr geht und das ausgerechnet vor „Turbolader-Liebe“ und dem ganzen anderen geilen Scheiß. Chris gab dann noch ein paar Kalauer, Gedichte und Gedöns zum Besten, welche aber ohne Mikro auch nur schwer verständlich waren (sicher noch mehr, wenn man sie nicht schon fast alle kennt 😉 ). Gegen so eine rumorende Masse, kommt auch ein Hr. Laut mit seinem kräftigen Organ nicht an.
Ich muss ja sagen, als Dauergast ist es auch immer i.w. unterhaltsam, wenn mal was vom Masterplan abweicht, was die letzten Jahre deutlich seltener passierte, als nun wo sie nicht mal ein Jahr zusammen spielen in der Besetzung und dann noch mit wechselnden Saitenakrobaten. Für diese Unterbrechung, konnten sie aber nun mal gar nix. Für die lässige Überbrückung der selbigen aber sehr wohl. Kein Stress, keine Hektik und auf garkeinen Fall, das Publikum alleine oder uninformiert lassen! Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass wenn wenigstens die Micros Strom gehabt hätten, hätten OF gerade in der Besetzung nun, das Publikum auch rein verbal, ohne Sound, gut und lustig unterhalten. Man gucke sich nur die neuerdings regelmäßig vor der Show gedrehten und geposteten Vids auf Facebook an. Da hat sich echt was verändert in der Band und den Auftritten, mit dem doppelten Personalwechsel, ganz unabhängig von der Musik. Und dann kommt noch Keule hin und wieder dazu, was die Sache noch mal anders macht, live war noch nie so viel AC/DC auf der Bühne bei Ohrenfeindt und das eben auch nicht unbedingt nur wegen der Mukke. Die hat auch Dennis oft und gut „AC/DC-siert“ aber ihr müsst euch mal Keule angucken denn, das muss man gesehen haben. Ein Vid reicht da auch nicht aus, bei dem was der die ganze Show über abzieht!
Gefühlt dauerte die Stromsparphase über 10min…..mindestens, und meine Sorgen wurden größer, dass gleich der Rest des Gigs abgesagt wird, trotz der Alternativunterhaltung und den Bemühungen der Band und dem 4. Mann.
Aber dann hatte die Profi-Crew hinter der Bühne, den Rock ’n‘ Roll Dampfer doch noch wieder in die Fahrrinne gezogen und die Reise ins Land der lauten Klänge konnte weiter gehen. An dieser Stelle noch mal vielen Dank an die Crew. Ihr seid die BESTEN!!!!
Chris war auch spontan überrascht…
…Oooohhhh das is‘ ja wieder laut….
…auch Andi Felle 😉 ging das sofort und direkt wieder gut gelaunt ran!
Naja und Thorsten, der grinst ja nur noch, seitdem er endlich mit einer „echten Band“ auf der Bühne stehen kann und ist in seiner Spielfreudte und -Laune eh nicht zu bremsen, da ist Strom wohl nur zweitrangig. Hauptsache endlich der Durchbruch als Rockstar 😉 . Natürlich ist dieser Absatz rein spekulativ und ganz bestimmt nicht richtig!!! Guckt euch den ruhig auch mal mit seiner Heimattruppe an, gerade die männlichen Leser hier 😉 .
Auf jeden Fall Chris und alle anderen dann wieder so YEEEAAHHHH!!!
Und wenn der Lokomotivführer vorne Gas gibt, muss hinten natürlich Holz nachgeschmissen werden. In diesem Fall wurde die „Kohle“ ja schon viel früher vom 5. Mann vorne sehr sinnvoll „verbrannt“.
Aber die Brennwerte sind auch bei Thorsten sehr effizient.
Als es endlich wieder laut war, hat die Band dann mal einfach die Setlist, Setlist sein lassen und passender denn je „Strom“ gespielt, diesen elend geilen Song, der eigentlich erst für später angedacht war. Wirklich ne geile Nummer aber nun machte ich mir noch Sorgen um „Turbolader-Liebe“ „betrogen“ zu werden. Aber nicht mit OF, zumindest nicht live, da bekommt man auch die „T-L“ wenn man nen Ticket hat und anwesend ist ;). Sie hatten dann doch nur die beiden Songs in den Positionen vertauscht und ansonsten, ging’s weiter wie geplant. Auch der Strom den die Crew aus allen Ecken der Lokation eingesammelt und zur Bühne gebracht hatte reichte dann für den Rest der Show aus. Es war ja auch nicht so, dass sie da nun direkt ne gesicherte Stromversorgung hatten und alle Beteiligten der Show hatten noch genug Probleme und Sorgen zu beheben, die aber dem feiernden, nun wieder mit gröhlendem und jubeldem Publikum nicht mehr wirklich auffielen.
Die dicksten Bretter befinden sich m.M.n. aktuell ja eh eher in der 2. Hälfte der Setlist. Z.B. noch „SaW“, „Jetzt oder nie“, „Zu jung, zu schnell“ und der absolute Kult-Mega-Hit, der 3 köpfigen St. Pauli-Hardrock Variante der 2 Amigos, ihr Evergreen „Zum rocken geboren“. Paradoxerweise regelmäßig zum sterben schön ;).
Leider war die Show dann auch, trotz Verzögerungen, wie immer viel zu schnell vorbei (Ersatzkamera Foto).
Und wir blieben zurück, perplex… und ich fragte mich wo hat er bloß dieses Micro her…?
Aber da die nächsten beiden Tage ja noch 2 weitere Vollgasrock-Shows, zumindest auch für mich, anstanden, gab’s wenig Grund zu trauern und so war es noch nen lustiger Ohrenfreundt Aftershowabend im Rock-Cafe gegenüber. Da ich ja etwas fremdbestimmt war in der Abreise, habe ich ausnahmsweise mal wieder vor OF das Gebäude verlassen, das sollte mir aber an diesem Wochenende nicht nochmal passieren 🙂 .
Fazit: Augsburg ist für und mit OF immer eine Reise wert,…. Roggenrohl geht gut ohne Äppelwoi aber ohne Strom ist ’s für ’n Arsch,….ein Freundt, ein guter Freundt ist das Beste was es gibt auf der Welt, (besser ist aber doch noch man hat viele davon)….und Ohrenfeindt haben die beste Crew der Welt, obwohl sie selbst, wenn auch nur knapp, nicht die beste Band der Welt sind ;).
Freundtliche Grüße
Bon
P.S.: An apple a day, keeps the ears O.K.
vollgasroggenrohl 