Diesmal habe ich OF zum 3. mal im Hirsch gesehen und jedesmal war es ne andere Besetzung 1. mal noch mit Stefan am Schlagzeug, beim 2. Gig hatte Flash dort Platz genommen und nun die aktuelle Besetzung habe ich ja schon im letzten Beitrag ausreichend thematisiert.
Diesesmal habe ich mir auch einiges von der Vorband angeguckt aber das eher, weil ich fasziniert davon war, wie man nur so unmotiviert auf der Bühne stehen kann. Evtl. sollte das auch lässig sein aber das kam so nicht rüber. Selbst die Ansagen endeten regelmäßig in unstrukturiertes Blabla. Das war echt fürchterlich aber ich konnte einfach nicht weggucken. Auch wenn sie wohl kurzfristig eingesprungen sind als Support aber wenn dann doch nicht so! Das Publikum spiegelte natürlich das Verhalten der Band und stand ebenso gelangweilt rum, wobei das der Band auch völlig egal zu sein schien. Auch wenn ich die Metal-Vorbands die schonmal am Start sind, musikalisch nicht wirklich mag und deswegen kein Interesse habe aber dann doch lieber solch eine, die geben sich wenigstens mehr Mühe und machen Show, da haben wenigstens andere im Publikum was zum abfeiern.
Nun gut, kommen wir zu den wirklich wichtigen Dingen im Leben z.B. Ohrenfeindt :). Als die dann auf die Bühne konnten, wurd ’s aber schon knapp in der 1. Reihe. So landete ich wieder vor Chris Seite, obwohl ja Thorsten drann gewesen wäre aber den wollten sich wohl doch mehrere mal genauer begucken, immerhin war meine linker Nebenmann wieder die Box und diesmal nicht nur wieder von der Seite sondern voll auf die 12. Das hat fein gedrückt und am nächsten abend hats dann auch mal wieder mit der rechten Box direkt vor Thorsten geklappt, schliesslich will ich mir, wenn schon, die Ohren gleichmäßig ruinieren ;).
Dann rollte endlich das Intro los, das dem „Harley Ur-Intro“ nur ähnlich ist aber doch anders, wie ich nun gelernt habe :). Die Bühne im Hirsch ist auch groß genug und so gebaut, das sie wärend dessen nochmal neu aufmaschieren konnten umd Position zu beziehen. Aber plötzlich wurde Chris ganz hektisch, da i.w. mit seinem Inear-Sound nicht stimmte (hat er sie garnicht erst gefunden? Es war zu duster für genauere beobachtungen), er huschte zwischen Soundmann und seiner Position hin und her. Am Ende legte er dann aber einfach ohne los und auch als das Problem dann im laufenden Betrieb behoben werden sollte hat er dann erstmal ohne weiter gespielt, was auch gut geklappt hat.
Wenig überraschend gibts nun sofort mal „Auf die Fresse“ wenn das Intro durch ist. Somit sind die Verhältnisse direkt geklärt und alle Ohren in der Butze frei gepustet. Mitgröhlen läst sich bei dem Song ja auch kaum vermeiden und das vorher (vorsätzlich?) in die Langeweile getrieben Publikum ist sofort mit am Start gewesen. Danach gab ’s noch ne „Job in ’ner Bank“ ohne viel Tamtam direkt hinterher geschoben und bis da auch mal nur ein wenig Druckreduktion in der Setlist kommt, dauert das wieder mal ne ganze Zeit.
Bis dahin war an diesem Abend Chris Inear-Problem auch längst unauffällig behoben worden
Wie man da schon sehen kann, ging in Sachen Beleuchtung im Hirsch auch mehr als den Abend zuvor. Chris im Sternchen Outfit gibts ja auch nicht überall zu sehen
„Rock ’n‘ Roll Show“ ist live auch nochmal geiler, als auf Platte und auch wenn der Text recht „tricky“ ist, spätestens beim Refrain sind viele wieder aus vollem Hals mit dabei und der Titel wird buchstäblich Programm. Da es neuerdings nicht nur Sexgötter sondern auch Sexgöttinnen im Repertoire von OF gibt, ist die Setlist da nun Unisex mäßig unterwegs. Ich hatte mir R‘ ’n‘ R‘ Sexgöttin ja anders vorgestellt als er nun ist, aber mittlerweile gefällt der mir auch besser, als bei den ersten Malen durchhören. Anderen gehts da eben anders und so kommt auch der Song allgemein bestens an und ich selber gehe dann eben einfach mit den anderen mit, wobei wenn man live einmal angefangen hat. Ist das ja immer deutlich anders als daheim auf dem Sofa. Auch wegen der schicken Aussicht. Dazu streue ich jetzt mal einfach ein paar Augenblicke, ganz unabhängig vom Text hier ein. Wobei natürlich wie immer gilt, da muss selbst dabei gewesen sein, das muss man selbst erleben!
An Position 9 wirds dann mal wirklich etwas ruhiger, durch Bildungsmukke. Finger hoch wer vor dem Album wusste was Prokrastination bedeutet! Immerhin gibts die offizielle Definition, als Service, im Booklet mitgeliefert. Ich dachte das wäre live schwieriger umzusetzen, so mit dem Chorus und auch fürs Publikum. Aber stimmt garnicht, es geht ganz gut über die Lippen! Und son schicker Blues kommt immer gut (wobei OF bei mir ja auch ZZ-Top als 2. liebste Band abgelöst haben), bischen entspannt Fuß wippen, zumal Chris mal so nebenbei doch auch wieder mit seiner Stimme den nötigen, dreckingen Rotzsound da reinbringt. Wirklich fein!
Und wo ich gerade bei Chris Stimme bin, danach ging ’s weiter mit „Alles oder Nichts“ ich frage mich zwar warum der nicht „Auf und Davon“ heisst aber wie Chris den rausdrückt und die Wörter dehnt und zieht, fand ich beim ersten mal hören schon Hammer und das ändert sich live auch nicht, der ist auf Platte schon zu geil!
Chris schafft es ja Songs zu schreiben, mit Wörterm im Titel die kaum einer kennt und auf der selben Platte, bzw. in der selben Show, dann so simple Texte zu schreiben, das sie schon unter „Stumpf ist Trumpf“ laufen könnten, wären sie nicht so wahr, trotz der simplen Reime. Man, man….Rainer, wirft Körber wie sonst keiner…den kann man beim ersten mal schon mitsingen, weils so offensichtlich ist wie es weiter geht. Das macht ihn natürlich super Publikumstauglich für nen Gig. Aber der kommt ja so sehr auf der emotionalen Schiene daher, da brauchts garkeine Wortakrobatik. Da brauchts live auch kaum ein Kopfkino zum text, den der Refrain wird auch da jedes mal sofort Programm. Ich will hoffen das ich nie schwere körperliche Schäden erleide und mir gehts echt gut aber genau aus dem Grund stehe ich ständige vor der Bühne. Mitnehmen was geht, jetzt oder nie, wer wenn nicht ich und wo wenn nicht dort. I.w. wird ja auch OF zwangsläufig Geschichte sein; (besten Falls aber der zeitlichen Reihenfolge nach, nach mir) ich will mir dann nicht selber vorwerfen auch nur einer dieser geilen 2 Stunden unötig verpasst zu haben (und die noch viel mehr Stunden drumherum, die ich auch nicht missen möchte). Chris hat einige tolle Songs auf der emotionalen Schiene gebastelt aber der ist was das angeht für mich ganz weit vorne. Wobei der Sound ja auch gut abgeht und auch voran, bis zum passenden Breake und dann noch nen Runde!
Und ich kann mich nicht daran erinnern, das Chris mal allein für die Ansage zu einem Song nen Applaus bekommen hat. Bei „Jetzt oder Nie“ hat er den (zurecht) bekommen, zwar erst am nächsten Tag aber deswegen müsst ihr euch auf Hinweise noch gedulden (und erwartet nicht das ich sie komplett posten würde, müsst ihr euch schon selber gönnen).
Später haben sie uns noch die OF Nummer schlechthin von der „AdFiu“ entgegen gedroschen…..und „Strom“ neben der Box,…..boah was hat das geil gedrückt….und sorry wenn ich mich wiederhole aber auch wenn der auf Platte schon fett ist, live mit dem nötigen Dezibeldruck,…fetter, am fettesten und ja natürlich lebt auch dieser Song ne ganze Ecke von Chris extremer Stimme.
Wobei bei jedem Gig ja auch der 5. Mann recht wichtig ist (der 4. ist die Crew!) und im Hirsch war der sehr aktiv dabei.
Bis hin zu O-H-R-E-N-F-E-I-N-D-T Rufen wie ein Mann, zwischen den Songs, so dass die Band mal still sein musste , weil eh nix zu verstehen gewesen wäre.
Chris bedankte sich staunend und erfreut für dieses Künstlerbrot, das sie ja so auch nicht bei jedem Gig, vom Publikum bekommen. Obwohl sie es m.M.n. natürlich immer verdient hätten.
So und bevor hier noch der Eindruck entsteht, ich wäre für diese fanatische Lobhudelei bezahlt und gekauft worden, mit vertraglich zugesicherter 1-jähriger Prokrastinations-Phase, (Ganz im Gegenteil ich will lieber garnicht genau wissen was mich diese kleine, schicke 3 Mann-Kapelle aus HH St. Pauli insgesamt schon gekostet hat.) komme ich jetzt zu meinem „Sorgenkind“ 
Damit meine ich natürlich nicht Chris aber so sitzt er dann da, beim letzten Lied, ganz alleine auf der Bühne und ich frage mich ob ich das wirklich als Song bezeichnen soll. Die offizielle Definition lässt da vermutlich keinen Zweifel aber für mich ich das nut Gezupfe und Geklimper auf der Klampfe und hinter den Text komme ich einfach nicht. Werder Text noch Sound kommt bei mir an, eine persönliche Nullnummer.
Schon auf der Scheibe und live geht mir das nicht anders. Auch wenn der „Heim“ heißt und die Leute danach auch jeweils in ihr eigens zurückkeheren aber darum geht ’s in dem Song ja nunmal auch nicht wirklich. Einmal habe ich den auch als 1. Zugabe gehört, fand ich dann noch schlechter positioniert. Der Song kommt einfach nicht aus den Puschen! „Valerie“ ist ja nun auch ne darmatische Story aber der kommt und auch ohne Happy End passte der problemlos an verschieden Positionen der Setlist.
Ich respektiere den aber auf der Setlist, denn er scheint Chris besonders wichtig zu sein, wenn man den versteht kommt die Botschaft vermutlich auch an. Aber ich mein Chris hat so viel geile Lieder (scheinbar nur) für mich geschrieben, da soll er doch wenigstens (bisher nur) eins auch einfach nur für sich spielen.
Wobei so ist das eben nur aus meiner Sicht, das Publikum rennt dann ja auch nicht gleich in Massen raus und ich habe nun auf FB auch schon gelesen, das sich ein Besucherin geärgert hat, das die Leute dann vermehrt angefangen haben zu labern. Wenn mir jemand aber nen Song verlabert den ich gut find, find ich das auch nicht gut. Aber ich glaube ich war da bisher auch einer der meinte der Gig ist rum und mit der Nachbesprechung anfing. Werde ich in Zukunft auch drauf achten.
Wobei gerade für diesen Gig in Nürnberg, habe ich ne gute Ausrede, denn ich wurde wärend dessen überraschend von links angeprostet, von Thorsten der ja gerade nicht auf der Bühne sein musste. Dem habe ich dann mal meine Problem mit dem Song erklärt, wie gerade eben hier. Am Ende haben sie sich natürlich noch artig zu dritt von der Bühne verabschiedet.
Und ich kann euch auch artig, mit gutem Gewissen sagen ich habe nicht alle Songs besprochen die von der „AdFiu“ gerade auf der Giglist stehen. Wieviel ich weggelassen habe sage ich auch nicht. Egal, das die sicher auch i.w im I-Net zu finden ist. Meine 3 absoluten Favoriten sind geblieben, da hat sich durch die neue Scheibe aber auch nix dran geändert.
Ein absoluter Klassiker, der bisher bei all meinen Gigs auf der Setlist war, ist nun nicht mehr am Start. Ich finds nicht so schlimm vielen anderen war aber der glaube ich besonders wichtig. Es war was mit St. Pauli im Titel, aber davon hat OF ja eh ausreichend parat. Ganz ohne Pauli wird sone Show wohl nie sein.
Wer bis hier hin immer noch aufmerksam gelesen hat und sich nun fragen muss warum er den Bonustrack des neuen Albums „Turboladerliebe“ nicht kennt, der hat gerade nen ganz anders Problem. Ohrenfeindts „Stiefkinder“ und auch die sind nicht von schlechten Eltern sowie der „Rockstar“.
Achja und nach der Show gings noch gemeinsam etwas länger durch die Nacht, mit Chris&Co und den Freundte aber ich denke das waren nun erstmal wieder genug der Worte!
Freundtliche Grüße
Bon
vollgasroggenrohl 