In Wunstorf bei der „Blaulichtparty“ am 30.6.2012

In Wunstorf war es echt knapp, zwar waren wir pünktlich unterwegs und unser Zeitplan stimmte aber kurz bevor wir an der Lokation ankamen, klingelte schon ein Freundt durch, wo wir denn bleiben, weil die Vorband schon fertig sei! Wir hielten das für einen Scherz und machten uns keinen Kopp. Allerdings als wir dann, kurz danach, eine halbe Stunde bevor die Götterkinder loslegen sollten, an der Kasse ankamen, fing gerade schon das Intro an, da Ohrenfeindt wirklich schon eher als angekündigt auf der Bühne standen.

Allerdings standen bis dahin kaum Leute vor der Bühne. Mal wieder ein Problem von zu viel Bestuhlung bzw. „Bierzeltgarnituring“. Ein paar Sitzgelegenheiten sind ja O.K. aber wenn zuviele nur rumsitzen können, bekommt man die nur noch schwer wieder hoch von ihrem Gesäß, zusätzlich war es natürlich auch noch recht früh am Tag so um 19:00. Das Pubilkum war dort auch stadtfestmäßig, gut bürgerlich durchmischt aber einige OF-Shirts waren doch zu sehen. Eigentlich waren die einzigen direkt vor der Bühne die anderen Ohrenfreundte, die bis dahin schon dort waren und dahinter war erstmal ein paar Meter Platz. Also die Freundte noch kurz begrüßt und dann ging ’s auch ohne langes Schnacken weiter mit Vollgasroggenrohl und Haare schütteln.

Der Sound war soweit ganz gut, Chris Stimme kam auch gut rüber bis auf Dennis Seite, auf der wir wieder standen, nur etwas lauter hätt ’s noch sein können aber da bin ich wohl noch etwas verwöhnt von Fritzlar und diesmal war es ja auch mitten in der Stadt auf dem Rathausplatz. Leider konnten sie dort ja aber nur eine verkürzte Setlist darbieten, hatten aber passend zum Thema, doch das kurz vorher auf die Setlist genommene „Mit Vollgas & Blaulicht“ wieder im Gepäck. Insgesamt erspähte ich 14. Songs auf der Setlist von Dennis. Am meisten vermisste ich „Ein Allerletztes Mal“, freute mich aber dann, ganz am Ende wenigstens „Zum Rocken Geboren“ zu lesen. Leider habe ich das „Reserve“ dahinter nicht gelesen und war dann kurz etwas geknickt, als die Show nach „Ohrenfeindt“ schon zu Ende war. Aber es wäre ja albern, sich deswegen zu ärgern, nach so einer wieder mal geilen Show.

Wie immer hat Chris zwischenzeitlich das Publikum freundtlich etwas weiter an die Bühne gebeten aber das zog da nicht so richtig, nicht mal als er mal wieder nur die Mädels ansprach. Alle hatten gutes Sitzfleisch unnd so blieb der Bühnenbereich vor Chris, den ganzen Gig über weiträumig unbesetzt, was aber der Stimmung unter den Ohrenfreundten keinen Abbruch tat und wir feierten die Jungs wieder kräftig ab. Die traten das Pedal wieder bis aufs Metall und lieferten eine grandiose Show ab. Besondere Vorkommnisse, Fehlanzeige! Ein ganz gewöhnliches Ohrenfeindt Konzert, zwar mit nur 2/3 der original Setlist wirklich deutlich zu kurz, diesmal nicht nur gefühlt. Aber gerade weil es so gewöhnlich Ohrenfeindt war, sollte jeder der sie mal live erlebt hat wissen, wie gut und professionell das wieder war. Trotzdem oder genau deswegen, nutzen die sich ja auch bei häufigen Gigbesuchen nicht ab, es ist immer wieder geil und man bekommt nicht genug. Da es dem interressierten Leser vermutlich ähnlich geht, pack‘ ich einfach nochmal ein paar optische Impressionen hier rein (und auch weil die neue Cam so schnell so viele Pix macht, dass ich mich kaum entscheiden kann 😉 )

EndspurtApplaus, Applaus!!!

Ja so war das damals in Wunstorf. Hinterher noch den üblichen Schnack mit Band und Crew bis sie diesmal wieder direkt gen Heimat fuhren. Eigentlich alles ziemlich geil, gäbe es da nicht eine grundsätzliche Kritik meinerseits und auch anderer Ohrenreundte. Klar wir sind sicher nicht das was man objektiv nennen könnte und sehr parteiisch.

Aber an dem Abend gab es einfach ne falsche Reihenfolge in der Playlist der Bands. Nach Ohrenfeindt standen noch die „Toten Ärzte“ auf dem Plan, nomen est omen, eben die beiden populärsten Punkrock Bands (wenn man das noch so nenen kann, bin da nicht so firm aber kann mir vorstellen, das „die echten“ Punks die deutlich zu mainstreamig finden) Deutschlands, die ständig im Radio dudeln und die eben jeder i.w. kennt, mit jeweils ihren besten Songs. Die haben ihr Sache schon ganz gut gemacht aber man konnte deutlich den Beitrag vom Alkohol zu einem engagiertreen Publikum warnehmen. Vor der Bühne wurde es nach und nach voller und die Leute verloren ihre Hemmungen und wurde mal aktiver. Es wurden auch einige vom Publikum eingebunden und gestalteten sogar live die Show auf der Bühne mit. Insgesamt haben die auch nen guten Job gemacht aber hätten OF um die Uhrzeit gespielt, wäre das Pulikum sicher bei denen auch mehr abgegangen.

Ich selber gucke mir ja eh keinerlei Coverbands an, so lange es das Original noch gibt. Gut bei Ohrenfeindt ist das ja kein Problem, die sind ja ständig on the Road aber die Götter lassen sich ja Jahre lang Zeit und von denen gibt ’s ja so viele Coverbands, wie Plastik in den Ozeanen! Aber keine würde ihnen auch nur annähernd das Wasser reichen, bzw. das selbe Erlebnis bieten. Nun gut, natürlich sind Coverbands immer noch besser als nix, wenn es das Original nicht mehr gibt, für den Fall hoffe ich doch, dass sich da ne Ohrenfeind-Coverband zusammenfindet aber soweit ist es ja noch nicht.

Das man aber auch als Cover Tribute-Band berechtigterweise nach Ohrenfeindt spielen kann, beweisen z.B. Völlkerball. Die mag ich auch garnicht, wo sie Rammstein zocken. Aber das ist wirklich großes Kino und spätestens beim 3. Mal hatte ich trotz der kack Musik Spaß mir die Show anzugucken. Die ist wirklich ziemlich gut. Aber die „Toten Ärzte“ hatten längst nicht diese Qualität , profitierten eher von der späteren Stunde und dem Gassenhauer-Niveau ihrer Namensgeber.

Hätten Ohrenfeindt zuletzt als Headliner ihre komplette Setlist zocken dürfen, es wäre sicher ein ganz anderer Gig von der Publikums Seite geworden, unabhängig davon, dass es eben auch mehr Songs gewesen wären.

Trivia: Schon beim Anblick der Plakate die da erfreulich zahlreich hingen, hätte man denken können, dass Ohrenfeindt da nicht ganz so wertgeschätzt wurden.Aber ich denke über diesen Fehler werden sie sich selbst am meisten geärgert haben. Das sie ne falsche Reihenfolge der Bands hatten vielleicht eher mich und andere aber evtl. haben sie es ja auch gemerkt.

Freundtliche Grüße

Bon

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